Liebe Kameraden,liebe Interessierte,

 

als Bezirksjugendbeauftragter bitte ich euch, der Jugend fünf Minuten zu schenken und diese Ausführung zu Sinn und Sinnhaftigkeit von Jugendarbeit in der FF zu lesen.

Hierbei geht es keineswegs darum, jemanden zur Jugendarbeit „überreden“ zu wollen, sondern schlichtweg darum, zu informieren was Jugendarbeit im Rahmen der FF bedeutet, zu bewirken vermag, aber auch fordert.

 

Laut Definition des KLFV verfolgt Jugendarbeit in der FF nachstehende Ziele:

  •  „Jugendliche auf den aktiven Feuerwehrdienst vorzubereiten
  •  Jugendliche zu engagierten und zu wertvollen Menschen unserer Gesellschaft zu erziehen
  • Jugendlichen die Möglichkeit einer sinnvollen Freizeitgestaltung zu geben.“ (KLFV 2005, S. C-2)

 

Sind nun die erhofften Ziele realistisch und den Aufwand wert? Stellt man den finanziellen Aufwand für Jugendarbeit dem „Ertrag“ daraus gegenüber, spricht dies auf den ersten Blick augenscheinlich gegen die Jugendarbeit. WARUM? - natürlich bedarf es der Ausrüstung, Verpflegung bei Aktivitäten und sonstiger Aufwendungen… Dies alles dafür, dass sie in einigen Jahren vielleicht in den Aktivstand überstellt werden. Demgegenüber steht aus rein finanzieller Sicht das Argument der zweckgebundenen finanziellen „Einnahme“ bei erfolgreicher Absolvierung der Wissenstests - einem Bestandteil der feuerwehrfachlichen Ausbildung. Aus der statistischen Sicht zeigt sich, dass ein hoher Prozentsatz der FJM auch nach der Jugendzeit der FF nicht den Rücken kehrt. WARUM? - aufgrund der kameradschaftlichen Verbundenheit, die sie in ihrer Jugend/Pubertät geprägt und begleitet hat. Sinnvolle Freizeitgestaltung - brauchen unsere Kinder so etwas überhaupt? Zwischen Schulstress, Musikunterricht und Sportverein etc. - lässt der Freizeitstress eine weitere Aufgabe zu oder ist die Tagesstruktur der Jugend ohnedies schon heillos überfüllt? Ja, den FJ ist mehr als feuerwehrfachliche Ausbildung und Freizeitaktivität. FJ bietet Strukturen, gibt Antworten, lehrt Kameradschaft, Hilfsbereitschaft, Zusammenhalt, schafft Vertrauensverhältnisse und gibt Sicherheit. Das Erleben von Gemeinschaft, von Hilfsbereitschaft, von Kameradschaft, aber auch von Disziplin formt, bereitet vor und rüstet aus - für eine berufliche Zukunft, für Herausforderungen….Würden wir nicht manchmal den erwarteten „Einsatz und Gewinn/Nutzen“ nicht auf die Waagschale legen, so blieben uns viele kleine Freuden versagt, Abenteuer würden nicht erlebt werden und die Erkenntnis, dass erwarteter und tatsächlicher „Ertrag“ oft nicht übereinstimmen, keine Chance bekommen. Des Öfteren steckt weit mehr dahinter, entwickelt sich mehr aus etwas, als man zu Beginn erwartet hätte. Jede FF kann selbst entscheiden, ob für sie Jugendarbeit ein Thema ist. Die Jugendarbeit ausschließlich auf erwartete Arbeit und Aufwand zu reduzieren, soll nicht der Entscheidungsfaktor sein. Jugendarbeit braucht und fordert Konsequenz und „eiserne“ Bereitschaft- Zeit, Geld, Nerven; schenkt aber Zuneigung, Freude und Dankbarkeit. Sie setzt die Überzeugung voraus, dass Jugendarbeit Dienst an unserer Jugend - an unserer Zukunft ist und somit den Aufwand wert ist.

Ich danke euch dafür, dass ihr diese Auseinandersetzung mit dem Thema eingegangen seid und verbleibe mit kameradschaftlichen Grüßen.

 

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